Chronische Nebennierenschwäche/Adrenal Fatigue

Wenn sie eine unerklärliche Müdigkeit spüren, saft und kraftlos sind, vermehrt unter Infekten leiden, die Konzentration nachlässt, sie Unruhe, vermehrt Angst oder auch Stimmungsschwankungen spüren, kann es sich um eine subakute Form der Nebennierenschwäche (Non-Addison) handeln.

Viele Menschen leiden unter einer Nebennierenschwäche, z. B. durch Traumata oder Dauerstress, nur leider wird dieses Organ selten richtig untersucht.

Symptome einer Nebennierenschwäche

  • Niedriger Blutzucker / instabiler Blutzucker
  • Verminderte Fähigkeit, mit Stress umzugehen
  • Unruhe, Nervosität
  • Frieren
  • Chronische Müdigkeit, Erschöpfung bis hin zum Burnout
  • Konzentrationsstörungen
  • Angst / Depression
  • Gewichtsprobleme (in beide Richtungen)
  • Keine Lust auf Sex
  • Verdauungsprobleme / Colon irritabile
  • Heißhunger auf süße und salzige Nahrungsmittel
  • Schwindel / niedriger Blutdruck
  • Morgendliche Anlaufschwierigkeiten
  • Immunstörungen, Allergien, Neurodermitis, Asthma
  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit (Fibromyalgie, Migräne u. a.)

Oft sind Sexualhormonprobleme, Nebennierenprobleme und auch Schilddrüsenprobleme miteinander gekoppelt, da diese Organe eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig beeinflussen.

Häufige Ursachen der Nebennierenschwäche

Die Nebennierenschwäche wird vor allem durch anhaltenden Stress ausgelöst. Der Körper ist sozusagen in einem „Daueralarm-Zustand“, d. h. die hormonelle Stressachse ist dauerhaft aktiviert.

Die Nebennieren produzieren u. a. die Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Cortisol und DHEA. Bei Stress ist das Stresshormon Cortisol deutlich erhöht und die physiologische Tagesrhythmik eventuell komplett aufgehoben. Auch das Verhältnis der anderen Hormone und Neurotransmitter, wie DHEA, Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin zueinander ist meist gestört. Bei chronischem Stress können die Nebennieren mit der Zeit ermüden und so zu einer Nebennierenschwäche führen.  Ein Mangel an Cortisol oder auch DHEA kann vielerlei Symptome zeigen. Die Trias Schmerzempfindlichkeit (z. B. bei Fibromyalgie), Müdigkeit (Burnout, CFS) und Stressintoleranz (Reizbarkeit, Hyperreagibilität) ist typisch für einen Mangel an Cortisol.

Die sog. Freizeitkrankheit ist ein typisches Zeichen von Stress. Man wird am Wochenende oder im Urlaub krank, da durch die Entspannung der Cortisolspiegel sinkt und die Immunabwehr nun beginnt, alte Infektionen zu bekämpfen.

Was kann alles zu Stress führen

  • Berufliche Anforderungen, Schichtarbeit, Verlust des Arbeitsplatzes
  • Eheprobleme, Tod eines geliebten Menschen
  • Chronische Infektionen wie Epstein-Barr-Virus, Borreliose
  • Krankheiten ( u. a. Schilddrüsenprobleme, Krebs, Rheuma)
  • Traumata, Ängste, Schuldgefühle
  • Übermäßiger Sport, Leistungssport
  • Belastung mit Umweltgiften und Medikamenten
  • Entgiftungsstörungen
  • Störungen im Bereich der Zähne, des Kiefergelenks, der Halswirbelsäule
  • Ernährungsfehler (hoher Zuckerkonsum, Fast Food, wenig Gemüse und Obst)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Leaky Gut, Entzündungen im Darm (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn

Diagnostik der Nebennierenschwäche

  • Bestimmung der Hormone Cortisol und DHEA. Die Messung erfolgt im Speichel, um die freien, uns zur Verfügung stehenden Hormone zu messen (im Vergleich zum Blut mit hauptsächlich gebundenen Hormonen)
  • Bestimmung des Gleichgewichts von anregenden Neurotransmittern wie Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Glutamat und hemmenden Neurotransmittern wie Serotonin und GABA im zweiten Morgenurin
  • Bei entsprechender Indikation Sexualhormone im Speichel (Progesteron, Östradiol, Testosteron) und Schilddrüsenhormone im Blut, da diese eng mit der Nebennierenfunktion einhergehen
  • Bei Verdacht auf chronische Infektionen kann ein Lymphozytentransformationstest nachweisen, ob sich das Immunsystem aktuell mit Erregern auseinandersetzt
  • Bei Verdacht auf chronische Entzündungen durch z. B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Zahnherde oder Schwermetallbelastungen können entsprechende Tests veranlasst werden
  • Bestimmung von Vitaminen, Aminosäuren, Mineralien, Spurenelementen, Vitamin D usw.

Therapieansätze bei Nebennierenschwäche

Die Therapie der Nebennierenschwäche braucht Geduld, bis sich die Nebenniere wieder erholt hat. Vor allem müssen die auslösenden Faktoren, die zu Stress führen, reduziert oder besser noch beseitigt werden.

In meiner Praxis setze ich viele verschiedene Therapien an, um die Nebennieren zu stärken und die Symptome zu lindern:

  • Infusionen u. a. mit Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Vitamin C. Diese intravenöse Therapie ist effektiver, wenn die Wirkstoffe über den nur Darm ungenügend aufgenommen werden können
  • Therapie mit bioidentischen Hormonen, Phytohormonen
  • Ernährungsberatung insbes. im Hinblick auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminunverträglichkeit, Blutzuckerhaushalt
  • Darmbakterienaufbau (Darmsanierung) und Regeneration der Darmschleimhaut u. a. mit Heilpilzen, Darmbakterien, Glutamin, Lecithin, Cystin, MSM
  • Nahrungsergänzungsmittel aus natürlichen Quellen,  z. B. bei chronischen Entzündungen (Curcuma, Weihrauch, MSM) oder zur Ausbalancierung der Neurotransmitter
  • Schwermetallausleitung
  • Homöopathie
  • RESET Kiefergelenksbehandlung
  • Hypnose
  • Unterstützung bei der Änderung der Lebensführung (Schlafgewohnheiten, gesunde Ernährung, Entspannungsmöglichkeiten)

Es erklärt sich von selbst, dass all diese Therapieansätze der Begleitung eines erfahrenen Therapeuten und Arztes bedürfen. Es wird keinerlei Haftung dafür übernommen.

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